Aluminium ist ein Werkstoff für besondere Aufgaben
Edit: Avante stellt seit einiger Zeit Fenster aus Aluminium her. Ist dies eine Reaktion auf die veränderten Marktbedürfnisse?
D.B.: Ja, seit Januar 2021 produzieren wir in unserem Werk in Elbląg Fenster und Türen aus Aluminiumprofilen. Wir haben mit der Produktion von Reynaers-Profilen begonnen und bieten nun auch Lösungen von anderen Systemanbietern an.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass wir seit geraumer Zeit nicht nur auf unserem Inlandsmarkt, sondern auch auf den westeuropäischen Märkten ein zunehmendes Interesse an Türen und Fenstern aus Aluminium beobachten können. Dies ist sicherlich auch eine Folge des Wandels in der zeitgenössischen Architektur und der aufkommenden Trends im modernen Bauwesen. Eine offene Architektur, also eine Architektur, die davon ausgeht, dass das Innere des Hauses fließend mit der sie umgebenden Natur verschmilzt, die Bedeutung der Verfügbarkeit von Sonnenlicht oder ein Lebensstil in Harmonie mit der Umwelt – all diese Aspekte führen dazu, dass Bauherren Hausentwürfe mit großen Verglasungen bevorzugen.
Redaktion: Das stimmt, aber können große Verglasungen nicht auch auf PVC-Systemen hergestellt werden?
D.B.: Natürlich. Wir stellen auch große Verglasungen mit PVC-Profilen her, beispielsweise Schiebetüren, Hebe-Schiebetüren und Festverglasungen mit einer Höhe von über 2.000 mm. Wenn jedoch die Dynamik bei einem architektonischen Projekt noch größer ist und die Anforderungen des Investors an Haltbarkeit, Design und auch an das Prestige der Investition, was nicht unterschätzt werden darf, dann ist Aluminium die gängigste Wahl. Aluminium ermöglicht es, Glasfassaden, Vordächer oder Wintergärten zu gestalten, ohne sich um die Festigkeit und Formstabilität der Konstruktion zu sorgen. Gerade die unübertroffene Festigkeit und Stabilität von Aluminiumprofilen ermöglicht eine große Gestaltungsfreiheit, die in Gebäudetypen resultiert, die internationale Architekturwettbewerbe gewinnen. An dieser Stelle sollte man einen für Projektanten wie auch und Investoren unglaublich wichtigen Aspekt nicht unerwähnt lassen: das Design. Moderne Aluminium-Profilsysteme sind in ihrer Form einfach, wenn nicht gar asketisch, mit extrem glatten Oberflächen und, was am wichtigsten ist, optisch viel dünner als PVC-Profile. Dadurch schränken sie die Verglasungsfläche und den maximalen Lichteinfall nicht ein.
Redaktion: Bringt eine solche maximale Belastung nicht Probleme mit sich, zum Beispiel bei der Wärmedämmung? Die gängige Meinung ist, dass Aluminium ein kaltes Material ist.
D.B.: Die Hersteller moderner Aluminium-Profilsysteme haben das Problem des Wärmedurchgangs bereits hervorragend gelöst, indem sie Mehrkammerkonstruktionen, spezielle thermische Unterbrechungen, Mehrpunktabdichtungen oder sogar die Möglichkeit des Einbaus von Warmverglasungen einbezogen haben. Investoren sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Verglasung für die Wärmedämmung entscheidend ist, vor allem im Hinblick auf die Fläche, die sie einnimmt. Heute sind wir in der Lage, Aluminiumfenster herzustellen, die den Standards für Passivhäuser entsprechen, d.h. sie sind besonders warm und sehr bei der Nutzung sehr energieeffizient. Man könnte sagen, dass Aluminiumsysteme Vorteile ohne Kompromisse bieten. Langlebigkeit, Wärme und gutes Aussehen in einem.
Redaktion: Aber es gibt immer ein „aber“?
D.B.: Wenn ich eindeutig darauf hinweisen müsste, dann ist es natürlich eine viel teurere Lösung als die PVC-Tischlerei. Und es wird sicherlich keinen Platz in wirtschaftlichen Ein- oder Mehrfamilienhäusern finden. Auf der anderen Seite verteidigt sich die Aluminiumschreinerei mit höheren Gewinnspannen, ist aber auch ein sehr attraktives Angebotselement, das Kunden mit höherem Budget anzieht. Und dafür lohnt es sich immer zu kämpfen.
Redaktion: Es ist schwierig, dieser Zusammenfassung zu widersprechen. Ich danke Ihnen aufrichtig für ein interessantes Gespräch.
D.B.: Ich danke gleichfalls.